Abenteuer Marine Walk - Geheimtipp De Hoop Nature Reserve
“Good Morning my friends…. Are you ready for my Marine Life? Karl lächelt herzlich, zeigt auf die Traumkulisse und schenkt uns einen starken, heißen Kaffee in der Lounge der Morukuru Beach Lodge ein. Wir schnappen uns einen der noch warmen, selbst gebackenen Muffins und schlüpfen gestärkt in unsere Windbreaker und Trekking-Schuhe. Heute erwartet uns die atemberaubende, wild zerklüftete Küste des De Hoop Nature Reservats, an der sich die Wellen des Indischen Ozeans brechen. Karl führt uns über den Holzsteg entlang des duftenden Fynbos (Afrikaans-Begriff, der mit „feiner Busch“ übersetzt werden kann) und vorbei an spektakulären, weißen Sanddünen bis zum langen Strand des Naturschutzgebietes. Seit 2004 zählt dieses zum UNESCO Weltnaturerbe, was wir in Anbetracht der einzigartigen Kulisse nur bestätigen können. Gerade ist Ebbe und so spazieren wir beeindruckt von der herrlichen Natur entlang der Gezeitenpools in den von Klippen eingerahmten Buchten und erleben die dort beheimateten Meeresbewohner hautnah.
Wir beobachten die kleinen Siedler in ihrer Heimat und entdecken Seeschnecken, Seeigel, Seesterne und bizarre Muscheln in jeglicher Form. Einige dieser natürlichen Pools sind riesig und laden zu einem erfrischenden Bad ein. Allerdings liegt die Wassertemperatur bei unter 23 Grad. Das ist selbst für die Hartgesottenen unter uns am so frühen Morgen einfach zu kalt. Also marschieren wir weiter und erkunden vom tosenden Meer ausgewaschene Sandsteinhöhlen, erklimmen stolze Felsvorsprünge und halten immer wieder inne, weil wir uns an der grandiosen Ansicht auf die wildromantische Landschaft nicht satt sehen können. Zwischendurch begegnen wir einem Meister der Jagd, dem bedrohten schwarzen „Austernfischer“. Mit erhobenem Haupt und seinem unverwechselbaren Ruf kommuniziert er mit seinem Weibchen, bevor er blitzschnell nach einem frischen Stück Muschelfleisch schnappt. Plötzlich hören wir mitten in unserem Open-Air-Naturkino für die Sinne eine Stimme:
„A Whale, a Whale! Look my friends, there´s a Whale!“ Karl zeigt auf den Ozean und ein Stück weiter draußen sehen wir es auch: Eine mächtige Flosse, die sich elegant aus den Wellen erhebt und wieder senkt. Das De Hoop Nature Reserve zählt neben Hermanus zu den besten Plätzen Südafrikas, um von der Küste aus Wale zu beobachten und wir werden Zeuge dieses einzigartigen Moments, der unter die Haut geht.
„Unser„ Wal scheint neugierig zu sein und kommt näher. An seiner Seite entdecken wir auf einmal einen Baby-Wal, das voller Kraft und Energie neben seiner Mutter aus den Wogen springt. Einfach atemberaubend, diesen Moment als stiller Beobachter erleben zu dürfen. Während der Wintermonate (Juni – Oktober) migrieren die Glattwale von der Arktis zu den Küstengebieten Südafrikas um sich hier zu paaren und zu kalben. Wer Lust auf dieses Naturphänomen hat, ist im Biosphärenreservat De Hoop richtig. Es ist ein absoluter Geheimtipp, um in aller Ruhe Wale zu beobachten, da es hier deutlich weniger touristisch zugeht als z.B. in Hermanus. Auch der weniger verbreitete und selten gewordene Buckelwal wird hier manchmal gesichtet. Wir genießen den Augenblick in vollen Zügen und fühlen uns diesen sanften Giganten der Meere unendlich nah. Es ist fast magisch, wie uns ein Gefühl von unendlichem Frieden und purem Glück überkommt.
Es erscheint uns wie vorbestimmt, dass genau in diesem Moment am Horizont auch noch eine Delfinschule mit einer großen Anzahl an Tieren auftaucht. Sie spielen miteinander, springen über die Wellen und schwimmen geradewegs in unsere Bucht, als wollten sie uns kurz persönlich begrüßen. Nach einer Weile ziehen sie weiter aufs offene Meer hinaus. Was für ein Erlebnis und Gänsehaut-Feeling pur. Es wird nun langsam Zeit für die Heimkehr und Karl führt uns schließlich über den Dünenkamm zurück in unsere Lodge. Nicht irgendeine Lodge, sondern ein ganz besonderer Ort um Kraft zu tanken, der eine eigene Geschichte in die herrliche Landschaft dieser Region schreibt. Eingebettet in das 36.000ha große De Hoop Nature Reserve, eines der größten Marine Naturschutzgebiete Südafrikas, liegt die Morokuru Beach Lodge . Neben einem puristisch-modernen Design spielt der Naturschutz eine große Rolle für Calvin du Plessis – General Manager der Morokuru Beach Lodge. Er hätte uns auch gerne persönlich auf unserer Tour begleitet, aber sein Freund und Kollege Karl ist zertifizierter Ranger und spezialisiert auf die hiesige Meeresbiologie und Geologie. Du Plessis erklärt uns, dass der Marine Walk in seinen Augen ein absolut erhebendes Erlebnis für Jung und Alt ist. Diese Erfahrung bringt den Gästen die besondere Natur näher, sorgt für unvergessliche Erlebnisse und damit auch für ein größeres Verständnis der Natur.
Die Beach Lodge stellt seinen Gästen die komplette Trekking-Ausrüstung in Form von Wellington Boots, Kletterschuhen über Schirme bis hin zu Regenjacken für die Naturwanderungen zur Verfügung. Neben den Marine Walks ist Karl auch ein exzellenter Führer durch den De Hoop Fynbos mit über 1.500 verschiedenen Pflanzenarten, der die Berge, Täler und Küstenebenen bedeckt. Fynbos besteht zum großen Teil aus Pflanzen, die an ihren harten, lederartigen und meist schmalen Blättern (Hartlaubgewächse) zu erkennen sind. Diese Pflanzenarten gedeihen auf nährstoffarmen Böden und brauchen nur wenig Wasser. Eine Bootsfahrt auf den De Hoop Vlei mit außergewöhnlichen Vogelbeobachtungen steht ebenfalls auf dem Programm. Es ist eine der größten Brackwasser-Lagunen im südlichen Afrika und bietet tausenden Wasservögeln Zuflucht und Nahrung. Hier sind über 260 Vogelarten wie Flamingos, Reiher, Nilgänse, Kammblässhühner und neben dem Schwarzen Austernfischer auch die bedrohten Damaraseeschwalben zu sehen. De Hoop ist aber auch ein Paradies für Biker und Genusswanderer, auch Fahrräder kann man sich jederzeit ausleihen.